Schulstress, Schulangst und keine Lust auf Schule: Was Eltern tun können
- Robert Feldmann
- vor 6 Tagen
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Aktualisiert: vor 3 Tagen

Viele Kinder und Jugendliche kennen das: Bauchschmerzen am Morgen, Herzklopfen vor der ersten Stunde oder das Gefühl, lieber gar nicht aufstehen zu wollen. Schulangst ist kein seltenes Phänomen – und oft steckt mehr dahinter als „einfach keine Lust auf Schule zu haben“.
Was genau ist Schulangst?
Schulangst beschreibt die ausgeprägte Angst vor dem Schulbesuch, die sich in körperlichen Symptomen wie Übelkeit, Kopfschmerzen oder Schlafstörungen zeigen kann. Häufig sind auch psychische Symptome wie Nervosität, Rückzug oder Vermeidungsverhalten zu beobachten.Laut Neurologen und Psychiater im Netz kann Schulangst sogar so stark werden, dass Kinder die Schule meiden – eine Form der Schulverweigerung.
Warum Kinder Schulangst entwickeln
Die Ursachen sind vielfältig und oft miteinander verknüpft:
Leistungsdruck: Viele Kinder fühlen sich durch Noten und Erwartungshaltungen überfordert. Schon Grundschüler denken laut Melfsen & Walitza (2013) über ihren Schulabschluss nach und haben Angst, Erwartungen nicht zu erfüllen.
Soziale Ängste: Die Angst, von Mitschülern bewertet, gehänselt oder ausgeschlossen zu werden, spielt eine große Rolle. Kinder fürchten oft die Meinung der anderen mehr als die der Lehrer (Melfsen & Walitza, 2013).
Familiäre Faktoren: Auch zu viel Druck von Eltern oder mangelnde emotionale Unterstützung kann Schulangst verstärken. Eine offene Kommunikation und ein unterstützendes Familienklima sind laut Melfsen & Walitza (2013) entscheidend für die Angstbewältigung.
Zusätzlich können Übergangsphasen, wie der Schuleintritt oder die Pubertät, Kinder besonders verwundbar machen. In diesen Phasen werden neue Bewältigungsstrategien erprobt – manche funktional, manche weniger, z. B. Rückzug oder Vermeidung (Melfsen & Walitza, 2013).
Anzeichen für Schulangst
Eltern können auf verschiedene Signale achten:
Körperliche Beschwerden wie Bauchschmerzen, Übelkeit oder Kopfschmerzen
Schwierigkeiten beim Aufstehen oder morgens in Panik geraten
Rückzug, Gereiztheit oder Weigerung, zur Schule zu gehen
Schlafprobleme oder Alpträume
Wie die AOK erklärt, sind solche Symptome oft situationsabhängig – sie treten vor allem im Zusammenhang mit Schule auf und verschwinden außerhalb.
Was Eltern tun können
Eltern können eine entscheidende Rolle spielen, um Kinder zu unterstützen:
Zuhören und ernst nehmen: Ängste sollten nicht bagatellisiert oder überdramatisiert werden.
Gemeinsam Lösungen suchen: Schrittweise Annäherung an die Schule, positive Verstärkung und klare Routinen helfen Kindern, Sicherheit zu gewinnen.
Fachliche Hilfe in Anspruch nehmen: Schulpsychologen oder Kinder- und Jugendpsychiater können wertvolle Unterstützung bieten (neurologen-und-psychiater-im-netz.org).
Offenes Familienklima: Liebevolle Begleitung und das Vorleben von Stressbewältigung fördern die Resilienz des Kindes (Melfsen & Walitza, 2013).
Welche Rolle die Schule spielt
Schulen können ebenfalls entscheidend unterstützen:
Positives Schulklima schaffen: Wertschätzung, klare Strukturen und gute Beziehungen zu Lehrern senken Angst.
Individuelle Förderung: Kinder sollten entsprechend ihrer Stärken gefördert werden, nicht nur nach Noten bewertet (Deutsches Schulportal).
Präventive Angebote: Programme zur sozialen Kompetenz, Stressbewältigung und Konfliktlösung helfen, Schulangst frühzeitig entgegenzuwirken.
Fazit
Schulangst ist mehr als „keine Lust auf Schule“. Sie betrifft viele Kinder und Jugendliche, kann das Familienleben belasten und die schulische Entwicklung beeinträchtigen. Frühzeitiges Erkennen, offene Kommunikation, gezielte Unterstützung durch Eltern und Schulen sowie ggf. fachliche Hilfe können jedoch helfen, die Angst zu bewältigen und den Schulalltag wieder positiv zu gestalten.
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Quellen:
Melfsen, Walitza: Soziale Ängste und Schulangst, Beltz Verlag, Weinheim Basel, 2013, ISBN 978-3-621-28066-2

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