Nichtschülerprüfung: So gelingt dein Schulabschluss ohne Schule
- Robert Feldmann
- 9. Juli
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 11. Nov.
So holst du Hauptschule, Realschule oder Abitur ohne Schule nach. Alle Bundesländer, Kosten, Vorbereitung & Tipps.

Was ist eine Nichtschülerprüfung?
Die Nichtschülerprüfung, auch Externenprüfung oder Schulfremdenprüfung genannt, ist ein offizielles Prüfungsverfahren. Sie ermöglicht es dir, einen anerkannten Schulabschluss nachzuholen, ohne dass du dafür regulär an einer Schule angemeldet bist oder dort den Unterricht besucht hast.
Diese Form des Abschlusses wird in Deutschland immer wichtiger, weil Lebensläufe vielfältiger werden:
Manche Jugendliche waren längere Zeit krank.
Einige Familien haben sich für Homeschooling entschieden.
Andere sind aus dem Ausland nach Deutschland gezogen.
Erwachsene möchten ihren Abschluss nachholen, um beruflich neue Chancen zu erhalten.
Mit einer bestandenen Nichtschülerprüfung erhältst du ein staatlich anerkanntes Zeugnis – es ist rechtlich gleichwertig mit einem regulären Abschlusszeugnis.
Welche Abschlüsse kann ich machen?
Je nach Bundesland kannst du über die Nichtschülerprüfung verschiedene Abschlüsse erreichen:
Hauptschulabschluss (nach Klasse 9 oder 10)
Realschulabschluss / Mittlere Reife
Fachhochschulreife (Fachabitur)
Allgemeine Hochschulreife (Abitur)
Wenn du später beispielsweise als Erzieher oder Kinderpflegerin arbeiten willst, kann die Nichtschülerprüfung dein Weg sein, den nötigen mittleren Schulabschluss zu bekommen. Viele Menschen nutzen sie auch, um nach einem Abbruch der Schule oder einem Auslandsaufenthalt ihren Bildungsweg fortzusetzen.
Wer darf teilnehmen?
Die wichtigste Voraussetzung: Du bist kein regulärer Schüler mehr – also Nichtschüler.
Das trifft zu, wenn du:
mindestens ein Jahr keine Schule besucht hast,
bereits die Schulpflicht erfüllt hast,
dich eigenverantwortlich auf die Prüfung vorbereitest.
Gerade für Homeschooling-Familien ist die Nichtschülerprüfung oft der einzige Weg, ein offizielles Zeugnis zu erhalten. Aber auch wer die 9. Klasse Hauptschule nicht geschafft hat oder seinen Abschluss wiederholen möchte, kann sich zur Prüfung anmelden.
Häufige Fragen von Eltern und Prüflingen
Viele Familien haben ähnliche Fragen – hier findest du Antworten:
Kann man ohne Schule Abitur machen? Ja, das geht. Allerdings musst du dich vollständig selbst vorbereiten oder Vorbereitungskurse besuchen. Du musst dieselben Prüfungen ablegen wie Gymnasiasten.
Welche Voraussetzungen gibt es für das Abitur ohne Schule?
Mindestalter oder Ende der Schulpflicht (je nach Land)
Nachweis der Vorbereitung
Anmeldung fristgerecht bei der Behörde
Wie schwer ist die Nichtschülerprüfung? Viele Teilnehmende unterschätzen den Aufwand. Ohne festen Unterricht ist Disziplin gefragt – die Durchfallquote ist deshalb höher als bei regulären Schülern.
Was kostet die Nichtschülerprüfung?
Oft fallen nur geringe Verwaltungsgebühren an.
Kosten entstehen durch Lehrmaterialien oder Nachhilfe.
Professionelle Vorbereitungskurse sind optional, aber sinnvoll.
Wie oft darf ich wiederholen? In den meisten Bundesländern kannst du zweimal antreten. Ein dritter Versuch ist nur in Ausnahmefällen möglich.
Ablauf der Prüfungen
Der Ablauf ist je nach Bundesland ähnlich:
Anmeldung: rechtzeitig bei der zuständigen Schulbehörde (oft 6–12 Monate vor dem Termin).
Schriftliche Prüfungen: in Deutsch, Mathematik, Fremdsprache und je nach Abschluss weitere Fächer.
Mündliche Prüfungen: zu festen Themen oder nach Losverfahren.
Zeugnis: nach bestandener Prüfung erhältst du ein vollwertiges Abschlusszeugnis.
Ein wichtiger Unterschied: In der Nichtschülerprüfung Abitur musst du den kompletten Fächerkanon wie an einem Gymnasium abdecken – inklusive Leistungskursen.
Unterschiede zum Zweiten Bildungsweg
Viele verwechseln die Nichtschülerprüfung mit dem Zweiten Bildungsweg. Beim Zweiten Bildungsweg besuchst du regelmäßig Unterricht – etwa in:
Abendschulen
Kollegs
Volkshochschulen
Die Nichtschülerprüfung hingegen setzt voraus, dass du dich ohne regelmäßigen Schulbesuch vorbereitest.
Beispiele für den Zweiten Bildungsweg:
Abendrealschule
Abendgymnasium
Berufsoberschule
Kolleg für Erwachsene
Tipps für die Vorbereitung
Damit du nicht den Überblick verlierst, sind ein paar Punkte besonders wichtig:
✅ Erstelle einen detaillierten Lernplan mit festen Zeitblöcken und realistischen Zielen.
✅ Trainiere alte Prüfungsaufgaben, um den Ablauf zu kennen.
✅ Hole dir Unterstützung – z.B. durch Nachhilfe oder Online-Kurse.
✅ Wiederhole schwierige Themen regelmäßig.
✅ Bleibe motiviert, indem du Fortschritte dokumentierst.

Alle Bundesländer im Überblick
Hier findest du die wichtigsten Links zu offiziellen Informationen in allen Bundesländern:
Baden-Württemberg
Antrag beim Regierungspräsidium
Nachweis der Vorbereitung erforderlich
Fristen beachten
Bayern
Anmeldung bei der Schulbehörde
Prüfungen für alle Schulformen
Eigenverantwortliche Vorbereitung Pflicht
Berlin
Anmeldung bei der Senatsverwaltung
Vorbereitung durch Kurse oder privat möglich
Abitur ohne Schule machbar
Brandenburg
Anmeldung beim Schulamt
Nachweis der Vorbereitung Pflicht
Alle Abschlüsse möglich
Hessen
Anmeldung bis 1. Dezember
Nachweis der Vorbereitung erforderlich
Einmal jährlich durchgeführt
Niedersachsen
Anmeldung bis 1. Oktober des Vorjahres
Prüfungen für Hauptschule, Realschule, Abitur
Eigenständige Vorbereitung nachzuweisen
Nordrhein-Westfalen (NRW)
Anmeldung bei der Bezirksregierung
Nachweis der Vorbereitung verpflichtend
Prüfungen für alle Schulabschlüsse
Rheinland-Pfalz
Antrag bei der ADD
Vorlage der Lernunterlagen notwendig
Haupt- und Realschulabschluss sowie Abitur möglich
Sachsen
Anmeldung bei der Schulaufsicht
Alle Abschlüsse durch Externenprüfung erreichbar
Fristen frühzeitig prüfen
Sachsen-Anhalt
Anmeldung beim Landesschulamt
Eigenständige Vorbereitung Pflicht
Prüfungen jährlich
Schleswig-Holstein
Anmeldung beim Bildungsministerium
Prüfungen einmal jährlich
Eigenständige Vorbereitung erforderlich
Thüringen
Anmeldung beim Staatlichen Schulamt
Vorbereitung nachzuweisen
Prüfungen jährlich
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